Es kam anders als erwartet…

Nachdem wir am Freitag schon so viel unterwegs waren, haben wir uns für Samstag vorgenommen, einfach ein bisschen unsere nähere Umgebung zu erkunden, quasi einmal unsere Landzunge zu umkreisen.
Da es ja erst gegen 11:30 Uhr richtig hell wird und wir nur Ausflüge im Umkreis einer Stunde geplant hatten, konnten wir ganz gemütlich in den Tag starten.

Unsere Unterkunft liegt direkt in einer Bucht und wir dachten, wir könnten einfach mal runter zum Wasser, das ging jedoch nicht, weil durch die Pferdekoppeln alles abgesperrt war.

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Wir starteten gen Norden auf unserer Landzunge, in voller Hoffnung eventuell eine Robbe zu sichten. Tatsächlich haben wir leider keine gesehen, dafür aber umso mehr Pferde …Ihr wisst, was das bedeutet! 😆 Anhalten, aussteigen, bewundern und ganz doll knuddeln 🐎🐴

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@lui: hier noch ein Bild für dich 💗

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Nordöstlich auf unserer Landzunge befindet sich eine bekannte Sehenswürdigkeit des Nordens – Hvitserkur. Eine Felsformation mitten im Wasser, die aussehen soll wie ein Elefant (andere Tiervorschläge kamen auch schon). Prima, diese Sehenswürdigkeit ist nur eine halbe Stunde von uns entfernt. Dort angekommen, wurde es schon ziemlich kalt und die Temperatur lag bei knapp unter Null Grad.

Beim Hvitserkur gab es eine Aussichtsplattform, von der man aus eine gute Sicht auf das „Steintier“ hatte.

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Das war uns nicht genug … Wir sahen den schwarzen Strand und wollten Auge in Auge mit dem Riesentier stehen, also kletterten wir mutig hinunter zum Strand. Von der Straße aus konnte man längst nicht erahnen, wie groß die Steinformation ist. Direkt davor, war es schon sehr beeindruckend. Auch der schwarze Sand drumherum machte es zu etwas Besonderem.

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Pünktlich zum Sonnenuntergang entschlossen wir dann aufzubrechen und weiterzufahren, denn es wurde immer kälter und wir wollten ja gern noch mehr von der Landzunge sehen.
Wir waren nun auch die letzten am Parkplatz und alle anderen Touris waren schon vor uns weg. Dann schauten wir ein wenig den Weg entlang und sahen ein Auto. Nebenbei sei erwähnt, man musste etwas einen Berg hinauffahren, um den Parkplatz zu verlassen und das war nicht so einfach, weil dort auch viel Eis lag und man vorsichtig hoch und runter fahren musste.
Jedenfalls schauten wir so und wunderten uns, warum in der Mitte des Berges ein Auto stand. 🤔

Wir dachten uns, wir fahren erstmal ein bisschen heran und gucken, wie es weitergeht. Je näher wir kamen, sahen wir noch zwei weitere Autos, die vor uns standen. Wir stiegen aus und fragten, was denn los sei. Dabei erfuhren wir, dass das erste Auto feststeckte. Sie sind beim Bergauffahren ins Rutschen gekommen und kommen nun nicht weiter, weil sie Angst haben, runter zu rutschen, entweder die Straße entlang und den Hang hinunter. Das chinesische Pärchen hatte bereits den Emergency Call abgesetzt, aber irgendwie passierte eine ganze Zeit lang nichts. Nun warteten also 7 Chinesen, 2 Spanier und 2 Deutsche auf Hilfe, die auf sich warten ließ. Wir wunderten uns die ganze Zeit, warum der Chinese so viel telefonierte, dann kam er mit dem Telefon rum und fragte, ob jemand, der englisch kann, übernehmen kann…und so landete das Telefon bei mir. Beim Telefonat kam dann heraus, dass man uns irgendwie nicht orten könne, die Vertragsnummer von dem Mietvertrag des Chinesen nicht stimme und man permanent von uns die Standortübermittlung forderte…Was wir auch drei Mal über verschiedene Wege taten. Bei meinem 5. Gespräch mit dem Herren am Telefon stellte sich heraus, dass er kaum englisch kann und ich ihm in Zeitlumpe nochmal die Adresse buchstabieren soll. Gemacht, getan und wieder warteten wir auf einen Rückruf… Kay sah mittlerweile, dass es für alle schwierig werden würde, dort hinaus zukommen, da es immer kälter wurde und das Eis sich festigen würde… Kay zeigte Initiative und wollte am liebsten mit allen zusammen das Auto etwas den Berg hinab auf eine sichere Schotterstelle runter schieben. Dies war den Chinesen nicht geheuer und alles blieb wie es war …Alle gingen in ihre Autos zurück und warteten ❄️😑

Nach 1,5 Stunden hin und her hielten wir es nicht mehr aus und riefen selbst den Notruf. Ich hatte dann eine nette Frau am Telefon, die mir sagte, dass der Fall bereits gemeldet ist, aber sie ehrlich gesagt nicht wissen, was genau los ist, weil sie den Chinesen nicht verstanden haben 🙈

Ich erklärte ihr nochmal alles und sie verband mich dann mit der Polizei. Die Polizei sagte, dass sei kein Fall für die Polizei, sie könnten zwar versuchen Hilfe zu schicken, aber das könne Stunden dauern …und warum wir es nicht einfach mal versuchen … Als Kay das hörte, fasste er den Entschluss jetzt Taten sprechen zu lassen. Mit seinen paar Brocken Englisch in der Tasche ging er den Berg hoch. Alle anderen stiegen aus ihren Autos und folgten ihm…Ich wunderte mich, was sie da oben wohl machen und folgte nach ein paar Minuten. „Patsch“ flog ich erstmal hin und beim Rutschen riss ich noch einen weiteren Mann hinunter …Nachdem ich wieder Halt fand, sah ich da sitzt ein Mann am Steuer (des Autos, was feststeckte), vier Männer um ihn herum leuchteten alles aus …Ich kam näher und sah, dass mein Kay der Mann am Steuer war und voller Mut und Tatendrang das Auto den Berg hinauffuhr… Kein Rutschen – nichts! Mit Schmackes war das Auto dann oben und die Chinesen drückten Kay und feierten ihn wie ein Nationalheld 👑🎉

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Ich war so stolz 😍
Und nun konnten auch alle anderen Autos vorsichtig den Berg hinauf und es stellte sich heraus, dass die Lage eigentlich halb so schlimm war, der Chinese traute sich einfach nicht zu handeln und verharrte in der Situation. Ende gut, alles gut!
Wir verloren zwar 2 Stunden Zeit durch diesen Vorfall, wurden aber wenig später mit einem Polarlicht belohnt 💙💗💙

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Save Travel meine Lieben,
Kay(ser) und Vivi

Hier noch ein paar Eindrücke…

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